Mesotes

Mesotes
Mesọtes
 
[griechisch »Mitte«] die, -, in der griechischen Philosophie die vernünftige Mitte zwischen zwei Fehlformen menschlichen Verhaltens wie auch alles Seienden, die aufgrund eines »Zuviel« oder »Zuwenig« über das Ziel hinausschießen oder dahinter zurückbleiben. So bestimmt z. B. Aristoteles Tapferkeit als Mitte zwischen Verwegenheit und Feigheit. Die Mesotes als Ideal des Maßvollen und jeweils Besten gilt somit als Prinzip jeglicher Tugend und ist Teil der Politik, Ontologie, Naturphilosophie, Ästhetik. In formalisierter, nicht mehr eigentlich entscheidender Bedeutung wurde diese Bestimmung von Thomas von Aquino als Norm der Tugend zwischen den Abweichungen des Übermaßes und des Mangels übernommen. Von den Römern (Horaz) war Mesotes im Sinn des durchschnittlich Normalen als »goldene Mittelmäßigkeit« verstanden worden.

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Me|so|tes, die; - [spätgriech. mesótēs = die Mitte] (Philos.): vernünftige Mitte zwischen zwei Extremen menschlichen Verhaltens (z. B. Tapferkeit zwischen Feigheit u. Tollkühnheit).

Universal-Lexikon. 2012.

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